Alte Rezepte

Numidisches Huhn
pullum numidicum
Dieses Gericht stammt aus dem sechsten Buch des Apicius (Liber VI - Aeropetes, 9, 4).
Numidisches Huhn: Bereite das Huhn vor, koche es, wasche es, würze es mit Laser und Pfeffer und grille es. Stoße Pfeffer, Kümmel, Koriandersamen, Laserwurzel, Raute, Datteln und Pinienkerne, gieße Essig, Honig, Liquamen und Öl dazu und schmecke ab. Wenn es aufgekocht ist, binde mit Stärkemehl, begieße das Huhn damit, streue Pfeffer darauf und serviere.
Pullum Numidicum: pullum curas, elixas, lavas, lasere ac pipere
Herkunft Rom (Antike)
Kategorie Hauptspeisen, Geflügelgerichte
Vorbereitungszeit: 20 Minuten
Zubereitungszeit: 20 Minuten

Numidisches Huhn
Dieses Gericht stammt aus dem sechsten Buch des Apicius (Liber VI - Aeropetes, 9, 4).
Numidisches Huhn: Bereite das Huhn vor, koche es, wasche es, würze es mit Laser und Pfeffer und grille es. Stoße Pfeffer, Kümmel, Koriandersamen, Laserwurzel, Raute, Datteln und Pinienkerne, gieße Essig, Honig, Liquamen und Öl dazu und schmecke ab. Wenn es aufgekocht ist, binde mit Stärkemehl, begieße das Huhn damit, streue Pfeffer darauf und serviere.
Pullum Numidicum: pullum curas, elixas, lavas, lasere ac pipere
1 Hähnchenbrustfilets mit Haut
1 Prise Asant
1 Prise Pfeffer
1 EL Olivenöl
Für die Sauce
50 g Pinienkerne
¼ TL Pfeffer
1 Prise Kreuzkümmel
1 TL Koriandersamen
4 Datteln
¼ TL Weinraute
1 EL Weinessig
1 TL Honig
4 EL liquamen
2 EL Öl
1 Prise Asant
1 TL Kartoffelmehl
Vorbereitung
Die Pinienkerne, Pfeffer, Kümmel und den Koriandersamen für die Sauce in einem Mörser zerstoßen. Die Datteln entkernen, klein schneiden und dazu geben. Alles mit Raute, Essig, Honig, liquamen, Öl und einer Prise Asant verrühren. Die Sauce kurz aufkochen lassen, mit dem Kartoffelmehl binden und dann noch weitere 5 Minuten zugedeckt köcheln lassen.
Zubereitung
Die Hähnchenbrust mit Pfeffer und Asant würzen und zuerst auf der Hautseite goldbraun anbraten, dann wenden und mit der Sauce übergießen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze etwa 10 Minuten garen.
De re coquinaria (Kochbuch)
De re coquinaria (»Über die Kochkunst«) ist das älteste erhaltene Kochbuch und stammt aus der römischen Antike. Der Text in der vorliegenden Fassung stammt aus dem 3. oder 4. Jahrhundert.
Als Name des Verfassers ist Caelius Apicius überliefert, was auf mehrere römische Feinschmecker dieses Namens verweist. Keiner von diesen gilt heute als Autor, vielmehr geht man davon aus, dass es sich um eine über einen langen Zeitraum hin immer wieder erweiterte und ergänzte Sammlung von Rezepten handelt. Dass einer der betreffenden Feinschmecker bestimmte Rezepte beigetragen hat und es so zu der Zuschreibung kam, ist möglich. Es ist auch möglich, dass der Ursprung des Kochbuchs eine zu Ehren eines der Feinschmecker zusammengestellte Rezeptsammlung ist.
Edward Brandt ging davon aus, dass Marcus Gavius Apicius zwei Kochbücher verfasst haben könnte: Das eine Kochbuch war allgemein gehalten, das zweite enthielt Saucenrezepte. Beide Bücher wurden von einem Kopisten zusammengeschrieben und mit weiteren Rezepten aus anderen Quellen vermischt. Dies würde den hohen Anteil von Saucenrezepten von rund 100 unter den rund 400 Rezepten erklären. Für die Endredaktion wird das 3. oder 4. Jahrhundert angenommen.
Erhalten ist das Kochbuch nur in zwei karolingischen Handschriften des 9. Jahrhunderts. Eine Handschrift aus einem Kloster in Fulda wurde 1929 von der New York Academy of Medicine gekauft und befindet sich in der Bibliothek der Akademie.(Enoch von Ascoli). Die zweite Handschrift befindet sich in der Bibliothek des Vatikans. Eine weitere, unvollständige Handschrift wurde angeblich von Alban Thorer auf der Insel Maguelone bei Montpellier entdeckt, ihr Verbleib ist unbekannt.
Inhalt
Die Rezepte entsprechen nicht der Form, die wir heute als typisch empfinden. Es sind kurze, kaum erläuterte Kochanregungen, die voraussetzten, dass der Leser mit allen Grundtechniken und Kochideen seiner Zeit vertraut war – entsprechend professionellen heutigen Nachschlagewerken wie Herings Lexikon der Küche. Sehr oft besteht das Rezept nur aus einer Liste der Zutaten, in einigen Fällen fehlt selbst das Verb, etwa »koche« oder »brate«. Nur wenige Rezepte sind mit Maßangaben ausgeführt, oft steht nicht einmal eine Angabe wie »viel« oder »wenig« dabei. Beispielhaft sei hier das Rezept für eine Sauce zu Schweineleber zitiert:
In ficato oenogarum: piper, thymum, ligusticum, liquamen, vinum modice, oleum.
(Weingarum für Leber: Pfeffer, Thymian, Liebstöckel, Garum, Wein in Maßen und Öl.)
Die meisten Rezepte sind eher einfach. Das Kochbuch des Apicius bietet kaum Rezepte für »Orgien« oder dekadent anmutende Protzereien, es enthält auch kaum Anleitungen für aufwendige Tischdekorationen. Die Rezeptsammlung umfasst nur sehr wenige ausgefallene Gerichte wie Sauzitzen und mit Schweinswurst gefüllte Siebenschläfer. Apicius verwendete häufig Garum, eine aus Fischen und Fischeingeweiden hergestellte Gewürzsauce, einer vietnamesischen Fischsauce ähnlich.